Katharina, was bedeutet „Vielfalt“ für dich ganz persönlich – und im Kontext von Securitas Austria?
Vielfalt ist für mich weit mehr als Herkunft oder Geschlecht. Sie umfasst unter anderem Alter, kulturellen Hintergrund, persönliche Werte, Fähigkeiten, Lebensweisen – und auch die persönliche Einstellung. Bei Securitas sehen wir Vielfalt als Stärke: Unterschiedliche Perspektiven bereichern nicht nur das Miteinander, sondern auch unsere Entscheidungsfindung und Innovationskraft. Für mich persönlich ist Vielfalt auch eine Frage der Gerechtigkeit – jede*r soll die gleichen Chancen erhalten, unabhängig von anderen Faktoren.
Wie zeigt sich diese Haltung konkret im Unternehmen?
Wir setzen auf vielen unterschiedlichen Ebenen an. Zum Beispiel achten wir in unseren Stellenausschreibungen auf inklusive Sprache, bieten regelmäßige Schulungen rund um das Thema „Diversity, Equity & Inclusion“ an und fördern aktiv Teams mit unterschiedlichsten Charakteren. Für uns ist die Bewusstseinsschaffung besonders wichtig, weshalb wir auch an einer laufenden Verbesserung unserer Workshops arbeiten. Diese werden laufend an die aktuellen Gegebenheiten angepasst, damit unsere Mitarbeiter*innen für den Arbeitsalltag bestmöglich ausgestattet sind. Außerdem setzen wir bei diversen Fotoshootings darauf bestehende Mitarbeiter*innen von Securitas abzubilden, um so zu zeigen wer unsere Mitarbeiter*innen wirklich sind.
Securitas ist ein Sicherheitsunternehmen – eine Branche, die oft als „männerdominiert“ gilt. Wie geht ihr mit diesem Bild um?
Das stimmt – die Sicherheitsbranche hat historisch ein sehr einseitiges Bild, nämlich das des klassischen Wachmannes. Aber genau das wollen wir ändern. Bei uns arbeiten längst viele großartige Frauen in operativen Rollen und Führungspositionen. Unsere Aufgabe im HR ist es, dieses Bild auch nach außen zu tragen – etwa durch authentische Employer-Branding-Kampagnen und gezielte Förderung weiblicher Führungskräfte. Vielfalt beginnt bei der Sichtbarkeit.
Welche Herausforderungen begegnen euch dabei im Alltag?
Eine große Challenge sind bestimmt Vorurteile und veraltete Denkweisen und unter anderem Aussagen wie „Das war aber schon immer so“. Wir beschäftigen uns aktuell mit vielen Themen, wie zum Beispiel der Schaffung von Bewusstsein oder der inklusiven Sprache. Begriffe, die für manche neutral klingen, können für andere ausgrenzend sein. Da hilft nur eines: aufmerksam zuhören, Feedback ernst nehmen und offen für Veränderung sein.
Wie profitiert das Unternehmen konkret von Vielfalt?
Ganz klar: durch bessere Zusammenarbeit, innovativere Lösungen und ein stärkeres Wir-Gefühl. Wenn Menschen sich gesehen und respektiert fühlen, bringen sie sich ganz anders in das Unternehmen ein. Das merken wir vor allem in Teams, bei Projekten, Weiterbildungen und sogar in der Kundenbeziehung. Vielfalt wirkt – nicht als Trend, sondern als echte wirtschaftliche Stärke.
Securitas Austria ist seit 2023 Unterzeichnerin der „Charta der Vielfalt“. Was bedeutet das für euch?
Die Charta ist ein wichtiges Statement – aber vor allem ein Arbeitsauftrag. Wir haben uns damit verpflichtet, Vielfalt systematisch zu fördern und strukturell zu verankern. Das beginnt bei Recruiting-Prozessen und hört bei interner Weiterbildung nicht auf. Seit der Unterzeichnung haben wir uns mit vielen internen Prozessen auseinandergesetzt. Die Unterzeichnung war für uns ein Anfang, jedoch lange nicht das Ende unserer Reise. Wir sind ständig dabei uns zu verbessern, Prozesse zu überarbeiten und Chancengleichheit für alle sicherzustellen.
Wie messt ihr den Erfolg eurer Diversity-Initiativen?
Zum einen über klassische Kennzahlen: Anteil von Frauen im Sicherheitsdienst, Verweildauer, Zufriedenheit in Mitarbeiter*innenbefragungen. Zum anderen aber auch über Feedback und Erfahrungen aus der Belegschaft. Wir nehmen jegliche Rückmeldungen all unserer Mitarbeiter*innen sehr ernst und greifen diese auch in Management Meetings oder in Weiterbildungen auf.
Und zuletzt: Was wünschst du dir für die Zukunft – für Securitas und generell in der Arbeitswelt?
Ich wünsche mir, dass Vielfalt nicht mehr als Extra gesehen wird, sondern als Selbstverständlichkeit. Dass wir Unterschiede nicht nur akzeptieren, sondern aktiv als Chance nutzen. Für Securitas bedeutet das: noch mehr Bewusstsein zu schaffen, noch mehr Stimmen sichtbar machen – und mutig bleiben, wenn es unbequem wird.